Projekte im Bereich Sorten-Unterlagen
- Wuchssteuerung bei Süßkirschen durch GiSelA®-Klonunterlagen [Zum Projekt]
- Prüfung von Apfelunterlagen auf ihre Reaktion gegenüber verschiedenen, ertragsgefährdenden Krankheiten [Zum Projekt]
- Erstellung pathogenfreier Mutterpflanzen für die Vermehrung von Baum- und Beerenobst [Zum Projekt]
Wuchssteuerung bei Süßkirschen durch GiSelA®-Klonunterlagen

Durch zunehmende Intensivierung im Süßkirschenanbau entsteht wachsender Bedarf an Schwachwuchs induzierenden, in Leistungsprüfungen bewährten Unterlagen. Daher werden bei schwachwachsenden
Süßkirschenunterlagen die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Klonen, aufveredelten Sorten und Virusstatus untersucht (Lankes, 2007). In Prüfung stehen 3 GiSelA®-Klonunterlagen im Vergleich
zu 'Alkavo', die mit den Sorten 'Kordia' (je 24 Bäume) und 'Regina' (je 12 Bäume) veredelt wurden. Die Pflanzung erfolgte im März 2005. Als Befruchtersorte wurde 'Skeena' zwischen die
Versuchsglieder gepflanzt.
In den ersten beiden Versuchsjahren traten wegen großer Schwankungen von Baum zu Baum nur zwischen 'Alkavo' und 'GiSelA 3' deutliche Unterschiede in der Wuchssteuerung bei 'Regina' auf.
Dickenwachstum und Triebneuzuwachs zeigten bei beiden Sorten ein ähnliches Reaktionsmuster. Bei 'Kordia' war 2007 allerdings eine im Vergleich zu 'Regina' höhere Blatteinlagerung von
Assimilaten zu beobachten. Im dritten Standjahr wiesen die Bäume auf den 3 GiSelA®-Klonunterlagen höhere Erträge auf als auf 'Alkavo'. Bei der früheren Sorte 'Kordia' kam es 2007 zu
Blütenfrösten, so dass trotz ähnlichem Blütenansatz deutlich geringere Erträge als bei 'Regina' zu verzeichnen waren. 'GiSelA 5' wirkte sich am günstigsten auf das Fruchtwachstum aus ('Kordia':
26,8 mm, 10,25 g; 'Regina': 27,1 mm, 10,51 g).
Bearbeiter/ Kontakt:
- Universität Bonn, INRES - Gartenbauwissenschaft
Dr. Christa Lankes, E-Mail: lankesc@uni-bonn.de
Laufzeit: seit 2005
Publikationen:
- Lankes, Christa, 2007: Testing of Prunus Rootstock Clones for Virus Tolerance. Acta Hort., 732, 351-353.
Prüfung von Apfelunterlagen auf ihre Reaktion gegenüber verschiedenen, ertragsgefährdenden Krankheiten

Alle im Erwerbsobstbau verwendeten Apfelunterlagen sind mehr oder weniger empfindlich gegenüber Apfeltriebsucht. Da für Unterlagenempfehlungen in Apfeltriebsucht-Befallsgebieten auch eine
geringere Empfindlichkeit wirtschaftlich interessant ist, wurde geprüft, ob eine quantitative Abstufung der Reaktionen verschiedener Unterlagentypen auf eine künstliche Triebsuchtinfektion
möglich ist. Dazu wurden jeweils im Mai 2004, 2005 und 2006 von insgesamt 14 Apfelunterlagen jeweils 15 in 7,5 l Container getopft. Im Oktober des gleichen Jahres wurden je 10 Pflanzen
durch Kopulation mit Hexenbesenholz von Apfeltriebsucht infiziertem Boskoop künstlich infiziert. Die Versuchspflanzen werden drei Jahre beobachtet.
Eine quantitative Abstufung der Empfindlichkeit gegenüber Apfeltriebsucht war bisher nicht möglich, weder im vegetativen Wuchs noch in der Photosyntheseleistung.
Ergänzend werden weitere Empfindlichkeiten gegenüber Feuerbrand und Blutlaus sowie die Neigung zur Bildung von Luftwurzeln geprüft. Aus der Zusammenfassung der Ergebnisse soll eine vergleichende
Bewertung der geprüften Unterlagentypen abgeleitet und als Grundlage für die Empfehlungen der Beratung an die Praxis weitergegeben werden.
Bearbeiter/ Kontakt:
- Universität Bonn, INRES - Gartenbauwissenschaft
Dr. Christa Lankes, E-Mail: lankesc@uni-bonn.de
Projektpartner:
- DLR-Rheinpflanz, G. Baab
Laufzeit: 2004 – 2009
Erstellung pathogenfreier Mutterpflanzen für die Vermehrung von Baum- und Beerenobst

Der Gesundheitsstatus, definiert als Freiheit von Leistungsbegrenzenden Pathogenen, ist entscheidend für die wirtschaftliche Nutzung vegetativ vermehrter gärtnerischer Kulturen. Als Verfahren zur
Pathogeneliminierung stehen Wärmetherapie und Meristemkultur sowie Kombinationen beider Verfahren zur Verfügung. Beim Baumobst werden nach bis zu sechs-wöchiger Wärmebehandlung Triebspitzen
entnommen und auf pathogenfreie, vorgetriebene Unterlagen krautig gepfropft. Alternativ können diese Triebspitzen, z.B. bei Unterlagen, auch als Ministecklinge behandelt und zur Bildung eigener
Wurzeln angeregt werden. Bei Beerenobst kommt vorzugsweise die Meristemkultur, auch im Anschluss an eine Wärmetherapie, zur Anwendung.
Diese Verfahren stehen allen Versuchsanstellern zur Verfügung. Sie werden den speziellen Bedürfnissen im Einzelfall angepasst und ständig weiterentwickelt.
Bearbeiter/ Kontakt:
- Universität Bonn, INRES - Gartenbauwissenschaft
Dr. Christa Lankes, E-Mail: lankesc@uni-bonn.de