Aktuelles 2019
Weiterhin mit Volldampf voraus
Liebe KoGa-Mitglieder und Freunde,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
auch wenn das Jahr 2019 auf den ersten Blick etwas ruhiger als die Vorjahre erschien, ist doch viel erreicht worden.
Das zunächst wichgste Thema ist nach wie vor das Fortbestehen des KoGa-Verbunds in KleinAltendorf. Hier zeichnet sich nach einigen Rückschlägen, auch dank des außerordentlichen Engagements der
Praxisvertreter, ein Silberstreifen am Horizont ab.
Bei den im vorigen Jahr beantragten Projekten im Rahmen der Ausschreibungen von Bund bzw.
Land NRW und RLP ha>en wir gemischten Erfolg. Während einige der mit großer Hoffnung eingereichten Projektanträge nicht erfolgreich waren, wurde das Engagement der KoGa-Partner Uni Bonn und FZ
Jülich im EIP-Aufruf des Landes NRW mit zwei in die Vollantragsstellung eingeladenen Projekten belohnt. Auch wenn es hier noch einige letzte Hürden zu nehmen gilt, sind wir zuversichtlich, dass
die Innovaonsprojekte „Opmierung des Kohlanbaus durch Messungen mit UAVs und maschinellem Lernen“ (Lead: KoGa/Uni Bonn) und „Entwicklung eines ganzheitlichen Nachhalgkeitsstandards für den
Obstbau“ (Lead: Athenga GmbH) im Frühjahr 2020 beginnen werden. Des Weiteren wird das DLR-Rheinpfalz am „Experimenerfeld Südwest“ beteiligt sein. Weitere interessante Verbundprojekte sind bei
allen vier Trägereinrichtungen angelaufen.
Aktuelles zu einigen dieser Projekte sowie zu einer Auswahl weiterer Akvitäten der KoGaPartner finden Sie im Haup>eil des Newsle>ers auf den Seiten 4 bis 15. Wie in den Vorjahren wurden
auch 2019 wieder zahlreiche studensche Abschlussarbeiten durchgeführt (S. 19, siehe Newsletter). Auch die Ausbildung des Prakker-Nachwuchses ist beim KoGa in guten Händen, wie unser Interview mit
Marn Balmer und Karl-Josef Wiesel zeigt (S. 2 und 17, siehe Newsletter).
Wie die vielfälgen in diesem Newsletter vorgestellten Akvitäten zeigen, ist der Verbund weiterhin akiv an relevanten gartenbaulichen Fragestellungen in einer engen Verbindung von Forschung und
Praxis engagiert. Darüber freue ich mich und blicke opmissch ins nächste Jahrzehnt.
Ihre
Dr. Hannah Jaenicke
KoGa-Koordinatorin
Besuch aus Berlin
Am 31. Oktober besuchte MR Dr. Thomas Schmidt, Leiter des Referats Gartenbau im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft zusammen mit Prof. Dr. Nazim Gruda den Campus Klein-Altendorf.
Dort informierten Thorsten Kraska, Martin Balmer und Hannah Jaenicke einleitend über die Aktivitäten von Uni, DLR-Rheinpfalz und dem KoGa-Sekretariat. Danach erläuterten Simone Schmittgen, Erica Fadon, Van Nguyen und Marcel Moll, z.T. während eines anschließenden Gewächshausbesuchs, ihre Forschungsprojekte auf dem Campus. Die Projekte behandeln eine Vielzahl von gartenbaulich relevanten Themen, von Biodiversität über Chilling und nachwachsenden Rohstoffen bis zu wertgebenden Inhaltsstoffen in Tomaten und Teehortensien und wurden von allen Teilnehmern lebhaft diskutiert.
Besuch aus Lettland: Apfel, Sanddorn, Scheinquitte, Beerenobst und Gemüse im nordischen Klimawandel
Am Freitag, 18. Oktober 2019 besuchten drei Wissenschaftler aus dem Gartenbau- bzw. Obstbau-Institut in Pure, Lettland das KoGa.
Nach einer Einführung über den Obst- (5.000 ha Apfel) und Gemüsebau (5.000 ha) in Lettland besichtigten sie die laufenden Versuche – vor allem Hagelnetze bei Apfel – in Klein-Altendorf.
Forschungsschwerpunkte in Pure sind der Erhalt von über 100 historischen nordischen, schorfresistenten aromatischen und frostharten Apfelsorten wie Antonovka; bei den Klimawandelfolgen stehen
Hagelschutz und Bewässerung für die trocknen Sommer im Vordergrund. Angebaut wird auch Beerenobst wie schwarze und rote Johannisbeere, Blaubeeren und Erdbeeren. Daneben beschäftigt man sich mit
Sanddorn (sea buckthorn) und nordischer Zitrone (Scheinquitte oder japanischer Quitte), die zu Chips, Brotaufstriche etc. verarbeitet werden. Der Obst- und Gemüsebau in Lettland ist zudem
interessant für Bioanbau – die zertifizierten Produkte werden zunehmend nach Europa und Deutschland geliefert.
Das Gartenbauinstitut in Pure ist für viele ein interessanter Partner bei EU-Projekten – 95% des Institutes finanzieren sich direkt oder indirekt über die EU. Das Institut ist mit der Universität
verbunden, hat 20.000- 30.000 Besucher jährlich und freut sich auf Besucher und Kooperationspartner auch aus Deutschland. Der Kontakt mit Klein-Altendorf besteht schon seit fast 30 Jahren.
(Mikro-)Plastik im Gartenbau: GKL Tagung präsentiert erste Eckdaten
Die diesjährige Tagung der GKL (Gesellschaft für Kunststoffe im Landbau) zum Nachhaltigen Einsatz von Kunststoffen im Gartenbau und in der Landwirtschaft fand Ende September in Dernbach/Westerwald statt.
An der Jahrestagung nahmen vom KoGa M. Balmer (DLR Klein-Altendorf) und Dr. M. Blanke (Uni Bonn) teil, um sich über die neuesten Forschungsergebnisse zu informieren.
Der Vortrag des Fraunhofer UMSICHT-Institutes in Oberhausen informierte, dass der Abrieb der Autoreifen mit ca. 100.000 t / Jahr den mit 87% überwiegenden Anteil von Mikroplastik in der Umwelt ausmache, gefolgt von Kosmetika/ Körperpflegemitteln und Waschen von Textilfleecen; der Anteil der Landwirtschaft und des Gartenbaus ist noch nicht genau beziffert, wird aber bislang als gering eingeschätzt. Dazu beitragen könnte die Verwendung von Kompost und von Agrarfolien.
Der traditionelle schwarze Einweg-Kunststoff-Blumentopf – rechts Töpfe der „blauen Serie“ der Fa. Pöppelmann ausschließlich aus recycelten Polyolefinen (PP/PE)
Flakes, Vorstufe des Recyclats bei der Wiederverwendung von Kunststoffen © M. Blanke, Universität Bonn
Isabelle Lampe stellte dazu die Flächenerhebung des GKL 2018 vor. Um dem Verbraucher über einen möglichst langen Zeitraum saisonales und regionales Obst und Gemüse hoher Qualität anzubieten, kommen in Deutschland auf ca. 22 % der Obstbauflächen (16.000 ha), nahezu 100% im Spargelanbau und auf ca. 13 % der Gemüsebau-Flächen (40.000 ha) Agrarfolien (Mulch-, Tunnelfolien und Hagelnetzen) zum Einsatz. Das Kunststoff-Recyclingsunternehmen RIGK stellte das Rückführsystem ERDE (Erntekunststoffe Recycling Deutschland) vor, das Agrarfolien – in Anlehnung an das PAMIRA-System – an 77 zentralen Stellen in Deutschland einsammelt und dem Recycling zuführt, so dass bei sachgerechter Entsorgung der sortenreinen Kunststoffe kein Mikroplastik entsteht; die Details sind im Tagungsbericht nachzulesen.
TOMRES Projekttreffen und gemeinsame Veranstaltung mit SolAce
Für das 5. Projektreffen trafen sich im Oktober in Dundee, Schottland, nicht nur TOMRES Partner, sondern auch Interessensvertreter verschiedener industrieller Richtungen, die eine beratende Funktion im Projekt einnehmen.
Neben der Rangliste resistenter Tomaten, wurden neue Ergebnisse zur Wurzelarchitektur, über unterstützende Pflanzenhormone sowie Biostimulanzien und optimierte Managementstrategien präsentiert. Des Weiteren wurden experimentelle Daten aus Feld- und Demonstrationsversuchen in ein erstes Entscheidungshilfemodell eingespeist und die Umfrage an Konsumenten sowie Farmer analysiert, um sozioökonomische Einflüsse stressresistenter TOMRES Tomaten abschätzen zu können.
Neben diversen wissenschaftlichen Publikationen wurden bereits technische Artikel für Praktiker in Rumänien und Deutschland (Gartenbau-Profi, Ausgabe September 2019) veröffentlicht, während
schottische Partner ein ‚systematic map protocol‘ für die Analyse von Literaturdaten in Open Access (‘Environmental Evidence’) publizierten. Im Verlauf des Projektes werden weitere ‚Practice
Abstracts‘ folgen, die im Rahmen des Europäischen Innovation Partnership "Agricultural productivity and sustainability" (EIP-Agri) gefordert sind.
Das diesjährig stattfindende ‚TOMRES Stakeholder Events’ lieferte wertvolle Vorschläge und konstruktive Ansätze seitens der Vertretern aus Industrie und Wissenschaft (BASF, CISC, FoodDrinkEurope
und IGZ Großbeeren). Einen exzellenten Höhepunkt in Dundee stellte das Treffen mit Partnern und Interessensvertretern des Horizon 2020 Projekts SolAce dar. In einem gemeinsamen ‚Stakeholder
Event‘ und in anschließenden kleinen Diskussionsrunden zu diversen Themen der einzelnen Arbeitspakete wurden tiefgehende Aspekte diskutiert und gemeinsame Ansätze für Zusammenarbeiten geknüpft.
In Neapel werden zu Beginn des kommenden Jahres entsprechende Themen während des sechsten Projektreffens vertieft.
KoGa präsentiert sich auf dem 1. Bonner Agrikulturfestival
Unter dem Motto „Wir feiern gutes Essen – vom Acker über den Teller bis zum Kompost“ fand am 28. September da erste Bonner Agrikulturfestivals zur Gründung eines Ernährungsrats in Bonn und Umgebung statt. Dabei präsentierte sich auch der KoGa-Verbund mit einem sehr gut besuchten Stand. „Die KoGa-Partner stehen für einen nachhaltigen Gartenbau in Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis“, betonte KoGa-Koordinatorin Dr. Hannah Jaenicke in ihrer Vorstellung des Stands. Und: „Diversität ist ein wichtiger Baustein für mehr Nachhaltigkeit in Nahrungssystemen“.
Daher war ein Schwerpunkt des KoGa-Stands die Vorstellung des Projekts „Potentiale und Praxisprogramm zur Förderung der ökologischen Vielfalt in Obstanlagen“. Auf großes Interesse stießen sowohl
die Insektensammlungen aus dem Projekt und die Möglichkeit, Biene und Hummel stark vergrößert unter einer Lupe zu sehen, als auch eine exklusiv angebotene Apfelverkostung, die den vielen hundert
Besuchern des Festivals die Vielfalt der in der Region angebauten Sorten nahe brachte. Durch ein Quiz lernten die Besucher die ökologischen Zusammenhänge innerhalb einer Erwerbsobstanlage kennen.
Als zweiter Schwerpunkt wurde das EIP-Projekt „Präzisionsgartenbau“ präsentiert, um darzulegen wie moderne Sensortechnologie gekoppelt mit präziser Applikation von Pflanzenschutzmitteln einen
Beitrag zu einem nachhaltigen Gartenbau leisten kann.
Generaldirektor des Weltgemüsezentrums in Bonn
Dr. Marco Wopereis, der Generaldirektor des World Vegetable Center (WorldVeg) war am 4. September zu Besuch in Bonn.
Dort konnte er sich mit Prof. Dr. Eike Lüdeling, Leiter des INRES Gartenbauwissenschaften, Dr. Simone Röhlen-Schmittgen (Wissenschaftlerin am INRES Gartenbauwissenschaften und Vorsitzende der Sektion Gemüse der Deutschen Gartenbauwissenschaftlichen Gesellschaft) und Dr. Hannah Jaenicke (Koordinatorin des Kompetenzzentrums Gartenbau KoGa) über mögliche Kooperationen austauschen. Ebenfalls wurde eine mögliche Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Entwicklungsforschung in Gesprächen mit Prof. Dr. Christian Borgemeister, geschäftsführender Direktor des ZEF, ausgelotet.
In einem Seminarvortrag legte Dr. Wopereis die Forschungsschwerpunkte des WorldVeg dar. Im Fokus der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten liegt dabei die weltgrößte öffentlich zugängliche Genbank für Gemüse mit über 61,000 Saatgutherkünften aus 155 Ländern, wovon alleine 12,000 Herkünfte von lokalen, einheimischen Gemüsearten aus afrikanischen und asiatischen Ländern kommen. Das Ziel der Arbeiten der knapp 400 Mitarbeiter am Hauptsitz in Taiwan und den fünf Regionalstandorten in Asien und Afrika ist dabei eine gesundere Welt mit besseren Lebensbedingungen durch eine größere Nahrungsvielfalt. Mehr Information über https://avrdc.org/about-avrdc/.
Apfeltag 2019 am Campus Klein-Altendorf
Auch dieses Jahr war der am 23. August vom DLR-Rheinpfalz mit der Uni Bonn und der LWK-NRW ausgerichtete Apfeltag wieder ein voller Erfolg. Bei strahlendem Sommerwetter konnten etwa 300 Besucher wieder Neuheiten aus den verschiedenen Bereichen des Obstbaus sehen. Die Stationen behandelten ressourcenschonende und moderne Verpackungssysteme, ergonomisch optimierte Produktions- und Erntetechnik, Bewässerungstechnik, optimierte Pflanzenschutzsysteme und vieles mehr. Dieses Jahr war ein Schwerpunkt auch der Universität Wageningen aus den Niederlanden gewidmet, die mit dem Thema „Obstbau 4.0“ nach Klein-Altendorf gekommen war und Neuentwicklungen für den Obstbau mit modernen Sensortechnologie vorstellte.
Das im Bundesprogramm Biologische Vielfalt geförderte Projekt „Ökologische Vielfalt in Obstanlagen“ war in der Anlage mit einer Vorstellung der Arbeiten des Öko-Teils sowie mit einem Info-Stand vertreten.
Präzisionsgartenbau für Neugierige
Beim diesjährigen „Tag der Neugier“ des Forschungszentrums Jülich am 7. Juli kamen rund 28.000 Besucher auf den Wissenschafts-Campus.
Nicht alle, aber viele der großen und kleinen Neugierigen besuchten auch den Stand der Feld-Phänotypisierungsgruppe des IBG-II. Hier konnten sich die Besucher auch über erste Ergebnisse des durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums geförderte Projekt „Optimierung des Anbaus von Pflücksalaten mittels Präzisionserkennung und -applikation von Pflanzenschutzmitteln“ informieren und den neu entwickelten schnellen Hyperspektralsensor sehen. Dieser wird im Projekt zur Erkennung von Salatpflanzen genutzt, um Pflanzenschutzmittelbehandlungen präziser applizieren zu können.
Adapt2Clima-Klimawandelfolgen für den Obstbau mit / im Mittelmeerklima
Zur Abschlussveranstaltung des „Adapt2Clima” EU Projektes zu “Klimawandelfolgen für Landwirtschaft mit Mittelmeerklima und Adaptionsstrategien“ trafen sich fast 160 Klimaforscher aus über 30 Ländern am 24.-25. Juni 2019 in Heraklion, Griechenland. Im Mittelpunkt standen Klimamodelle und Risikoanalyse bzw. Vulnerabilität verschiedener Regionen mit aktuellem oder zukünftigem Mittelmeerklima.
Bei den obstbaulichen Vorträgen stellte sich zum einen die Witterung zur Blüte als besonders kritisch heraus, wobei in kühl-nasser Witterung geringe Flugtätigkeit der Honigbienen die Bestäubung verhinderte und bei heißer Witterung die Pollen verkleben und zum anderen Unwetter mit Starkregenfällen im Laufe des Sommers sich negativ auf die Fruchtentwicklung auswirken.
Dr. M. Blanke vom INRES-Gartenbauwissenschaft der Universität Bonn berichtete aus der Kooperation mit Demeter, Naoussa, Macedonien über den Vergleich der Blühverfrühung bei Kirschen an den beiden Standorten Klein-Altendorf und in Nordgriechenland, dem Spätfrost-Gefahren-Potential in Kombination mit der Blühverfrühung sowie gemeinsamen Adaptionsstrategien an Klimawandelfolgen. Statt Proceedings werden die besten Beiträge in einem Sonderheft von „EU-Med Journal of Integrating Environment“ bei Springer veröffentlicht.
Tomatenstresstest während des Uni-Sommerfests
TOMRES-Tomaten zeigten ihre Stresstoleranz am 29. Juni während des heißen Sommertages.
Bei sonnigen Temperaturen um die 35 Grad konnten sich die Besucher über das Projekt informieren, in dem es um die Auswahl von geeigneten Tomatenlinien geht, die unter Wasser- und Nährstoffmangel gedeihen können. Um Unterschiede zwischen mehr oder weniger toleranten Pflanzen sichtbar zu machen, wurden Fluoreszenzmessungen durchgeführt. Mit Hilfe dieser Methode kann das Fluoreszenzsignal des grünen Chlorophylls quantifiziert und mit Stress-Signalen korreliert werden. Im TOMRES Projekt nutzen Wissenschaftler diese Methode, um stresstolerantere Tomatenlinien auszuwählen und die Produktion unter Bedingungen des Klimawandels nachhaltiger zu gestalten.
Alles rund um die Gewächshausforschung
Am „International Symposium on Advanced Technologies and Management for Innovative Greenhouses“ – GreenSys2019 in Angers, nahm Herr Prof. Dr. Nazim Gruda teil.
Vom 16.6.-21.06. fand in Angers, Frankreich, das internationale Symposium GreenSys statt. Von der Uni Bonn und der BLE nahm Herr Prof. Gruda teil. Gemeinsam mit Mitautoren präsentierte er zwei Poster auf diesem Symposium. Darüber hinaus war er Mitglied des wissenschaftlichen Komitees und der "Jury for the Young Mind – Awards" und leitete eine wissenschaftliche Session. GreenSys ist ein ISHS Symposium und findet einmal in zwei Jahren statt. Es ist das bedeutendste Symposium für die Gewächshausforschung weltweit. Das nächste Symposium wird in Mexiko und das übernächste in Almeria, Spanien, stattfinden.
Bio-Innovation-Park 2019 - Besichtigung des Obsthofes Rönn in Elsdorf mit innovativen Anbau- und Vermarktungsstrategien
Im Rahmen des „Bio-Innovation-Parks“ unter Federführung von Prof. (em.) G. Schiefer trafen sich am 14. Juni interessierte Stakeholder erst zu einer Vortragsreihe im Forum auf dem Campus Klein-Altendorf Nord und zur Betriebsbesichtigung des Obsthofes Rönn.
Dr. M. Blanke vom INRES - Gartenbauwissenschaft der Universität Bonn berichtete im Forum aus der langjährigen Forschung am Campus Klein-Altendorf und internationalen Erfahrungen von den möglichen Auswirkungen fehlenden Kältereizes im Winter (Chilling) auf den Wuchs der heimischen Obstbäume und die Fruchtqualität.
Der Obsthof Rönn in Meckenheim-Ersdorf verfolgt viele innovative Konzepte und ist z.B. der erste Obstbaubetrieb mit solidarischer Landwirtschaft (‘SoLawi‘). Dabei helfen die Mitglieder in Gemeinschaftsaktionen bei der Feldarbeit – z.B. bei der Handausdünnung – und teilen sich die Kosten für den Anbau, aber zur Ernte auch die Produkte. Als weiteres innovatives Konzept vermarktet der Obsthof Rönn unter anderem über die Marktschwärmer Bonn. Das heißt 1x pro Woche holen die Kunden vorbestelltes Obst und Gemüse an zentraler Stelle im Stadtgebiet ab, so dass die Frische der landwirtschaftliche Produkte gewährleistet ist und Abfall vermieden wird, da nur die vorbestellte Ware frisch vom Feld geerntet wird.
Potentiale zur Erhöhung der Artenvielfalt in Obstanlagen beim Tag der Artenvielfalt vorgestellt
Beim Tag der Artenvielfalt in den Botanischen Gärten der Universität Bonn am 26. Mai präsentierte sich das Projekt mit Informationen zu Blühstreifen und Bestäubern in Obstanlagen. Highlight für die zahlreichen Besucher war ein Hummelnest, in das hineingeschaut werden konnte, um das Gewusel der Arbeiterinnen zu beobachten. Am Stand wurde der Weg von der Erfassung der Insekten mithilfe von Kescher und Malaisefalle, die Bestimmung unter der Lupe sowie die Sortierung in Insektenkästen gezeigt. Außerdem konnten die Besucher sich verschiedene Blühmischungen anschauen und sich über deren unterschiedliche Einsatzorte informieren.
Veranstaltung zur regionalen Vermarktung von Obst
Auf Einladung der Fachgruppe Obstbau Bonn/Rhein-Sieg kamen am 15.5.2019 rund 60 Teilnehmer auf Schneiders Obsthof in Wachtberg zusammen. Sie diskutierten dort die Schwierigkeiten, die regionale Produzenten mit der Vermarktung ihrer Produkte im Vergleich zu importierter Ware haben. Während regional produzierte Erd-, Him- oder Stachelbeeren auf kurzen Wegen frisch zum Verbraucher kommen, findet importierte Ware aus Südeuropa, Nordafrika oder Südamerika oft nach mehrtägiger Reise den Weg in die Regale der Supermärkte. Dennoch kostet sie oft einen Bruchteil des in Deutschland produzierten Obsts, was zu einem großen Teil an den höheren Lohn- und Sozialnebenkosten liegt und den oft niedrigeren Umweltstandards. Junge Obstbauern, wie Christiane Mager, die Vorsitzende des Netzwerks Junge Obstbauern, befürchten, dass durch diese Konkurrenz junge Menschen keine Perspektiven mehr für zukünftige Betriebsübernahmen sehen. Ferdinand Völzgen, der Vorsitzende der Fachgruppe Obstbau Bonn/Rhein-Sieg betonte, dass die heimische Produktion lange Wege zum Verbraucher vermeidet und dadurch den CO2-Ausstoss des Transports reduziert und auch besser ausgereiftes Obst für die Verbraucher bedeutet.
Die Veranstaltung war der Auftakt für eine Informationskampagne von Obstbauern der Region, mit der sie Verbrauchern ihr Tun und Handeln vorstellen und die Vermarktung von regional produziertem Obst stärken wollen.
Internationale Arbeitstagung der BLE zu Qualitätskontrolle Obst und Gemüse
Die BLE richtet im zweijährlichen Turnus die Internationale Arbeitstagung Qualitätskontrolle Obst und Gemüse für Kontrolleure von staatlichen Stellen sowie Interessenten der Wirtschaft aus Deutschland und seinen Lieferländern aus.
Vom 25.-27. März 2019 fand die 32. Internationale Arbeitstagung der BLE im Gustav-Stresemann-Institut e.V. (GSI) in Bonn mit über 200 Teilnehmern aus 20 Ländern statt. Ins Licht der Öffentlichkeit geriet die Kritik an zu strengen und zu stark kosmetisch orientierten Qualitätsnormen für die Vermarktung von Obst und Gemüse und Verpackungen, vor allem aus Plastik. Letztere dienen dem Schutz empfindlicher Produkte, aber auch der Kennzeichnung bestimmter Warengruppen und Herkünfte. Ahmad Mukhtar von der FAO und Liliana Annovazzi-Jakab von der UNECE berichteten von der Erfassung und Vermeidung von Lebensmittelabfällen und erläuterten aktuelle FAO und UNECE Projekte. Um (Plastik-)Verpackungen einzusparen, referierte Paul Hendriks von EOSTA über die Möglichkeiten der Kennzeichnung von Früchten- von Tomaten bis Avocado - mit Hilfe von Lasern, was sich auch in der Änderungen der EU Vermarktungsnorm 543/2011 vom 26. März 2019 widerspiegelt, die nun auch Laserbeschriftungen gestattet, sofern sie keine Schäden im Fruchtfleisch verursachen. Ludger Linnemanstöns (LWK-NRW) berichtete über die ganzjährige Produktion von Erdbeeren.
Mehr Information unter https://www.ble.de/DE/Themen/Ernaehrung-Lebensmittel/Vermarktungsnormen/Obst-Gemuese/Internationale-Arbeitstagung/internationale-arbeitstagung_node.html
TOMRES Newsletter Nr. 1 und Verbraucherumfrage
Der erste Newsletter des TOMRES Projekts kann nun über die Projektwebseite heruntergeladen werden https://www.tomres.eu/newsletter/. Lesen Sie darin über die Aktivitäten und erste Forschungsergebnisse aus dem Projekt.
Der Newsletter enthält einen Link zu einer Europa-weiten Verbraucher-Umfrage: https://unimivespa.eu.qualtrics.com/jfe/form/SV_bae42FtTD9QfSBf. Bitte nehmen Sie sich die Zeit (10 Minuten) um die Fragen zu beantworten und tragen Sie dadurch zur Entwicklung von umweltschonenden Tomatensorten bei.
“Future Food Production“: Die DGG 2019 an der HU Berlin – Nachhaltige Anbausysteme im Vordergrund
Vom 3.-7. März 2019 trafen sich 277 Gartenbauwissenschaftler an der Humboldt Universität Berlin (HUB). Auf dem Programm standen 89 deutschsprachige Vorträge und 45 Poster. Das INRES Gartenbauwissenschaften des KoGa-Partners Universität Bonn war mit 5 Vorträgen, 5 Postern und 4 Sektionsleitungen stark vertreten. Hervorzuheben sind die Vorträge der Masterstudenten wie Florian Gierling zu Carbon Footprint von deutschem Wein als auch von Patrick Hess zur Verminderung des Kunststoffeinsatzes im Gartenbau, die zum ersten Mal vor wissenschaftlichem Publikum vorgetragen haben, als auch die Poster- wie z.B. von Christa Lankes zu Nachbauproblemen oder von Masterstudentin Laura Hillmann, die großen Anklang fanden. Der Tagungsband mit den deutschsprachigen Abstracts ist frei auf der Homepage der DGG verfügbar (http://brickbornfarming.de/ocs_filesi/dokumente2019/Tagungsband_53_2019.pdf).
Nächstes Jahr findet anstelle der deutschsprachigen DGG-Tagung im März das - nach Wien, Angers und Chania- vierte europäische, englischsprachige Symposium on Horticulture in Europe (SHE) im Juni 2020 in Stuttgart statt; 2021 wird die DGG-Tagung dann voraussichtlich in Erfurt stattfinden.
Prof. P. Schulze Lammers in den Ruhestand verabschiedet
Über 60 Gäste und Wegbegleiter folgten am Freitagnachmittag , 15. März 2019, der Einladung von Prof. Peter Schulze Lammers aus dem Institut für Landtechnik der Universität Bonn zu seinem offiziellen Abschied in den Ruhestand.
Bei der Verabschiedung wurde Prof. Schulze Lammers mit der Dencker-Ehrennadel für seine Verdienste gewürdigt. Prof. Schulze Lammers war von Anfang an Mitglied im KoGa Lenkungsausschuss. Er initiierte viele gemeinsame Projekte, die durch 49 gemeinsame Publikationen mit dem INRES-Gartenbauwissenschaft sichtbar sind. Er wird noch im Sommersemester die Vorlesungen halten, bis sie sein Nachfolger, Prof. Christopher McCool übernimmt. Prof. McCool kommt von der QUT (Queensland University of Technology) in Brisbane, Australien mit Schwerpunkt Digitalisierung und Robotik.
Von Drohnen bis ‘Robot-ready orchards’
Transatlantisches Symposium zu ‘Mechanisierung und Automatisierung im Obstbau’ am ATB Potsdam/Berlin.
Am Rande der Fruit Logistica tauschten am 5. Februar 2019 in Berlin fast 50 Wissenschaftler und Forscher ihre neuesten Erkenntnisse auf dem Gebiet der Mechanisierung und Automation in Obstanlagen aus und identifizierten Bereiche zukünftiger Zusammenarbeit. Eingeladen zum eintägigen Symposium deutscher und amerikanischer Obstfachleute hatte Prof. Manuela Zude vom ATB Potsdam. Die amerikanischen Obstfachleute stammten aus Washington State an der Pazifischen Nordwestküste, dem mit ca. 44. 000 ha und 2, 5 Millionen t Äpfeln größten Apfelanbaugebiet der Erde. Zu den Themen gehörten zerstörungsfreie Bestimmung der Fruchtreife bei Apfel, Bestimmung des optimalen Erntetermins, Einsatz autonomer Systeme in Obstanlagen, Vorbereitung der Obstanlagen für Roboter gesteuerte Ernte und Ethylenabsorber und Sensoren bei der Apfellagerung.
Von der Universität Bonn stellte Dr. Michael Blanke 4-jährige Ergebnisse aus Klein-Altendorf zur nicht-destruktiven Messung des Chlorophyllabbaus in der Schale als Reifekriterium von Äpfeln vor. Bisher war kaum bekannt, dass es bei der Bestimmung des optimalen Erntetermins zu Diskrepanzen zwischen dem Verlauf des Chlorophyllabbaus und Streif-/Reife-Index kommen kann (Acta Horticulturae 1228, 363-369. Doi10.17660/ActaHortic.2018.1228.54).
Das Symposium wurde mit einem von Helene Foltan geführten Rundgang durch die Feldversuche und Labors des ATB abgeschlossen.